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Juli 2024

Shopping mit Björn Meyne

Ein bisschen ist es beim Erwerb von Kommunalfahrzeugen wie im herkömmlichen Autohaus: Vorführer checken, Sonderausstattung sondieren, Probefahrt. Aber vieles läuft dann doch auch wieder ganz anders. Björn Meyne, Technische Kundenbetreuung bei Zöller-Kipper über Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

Reinkommen, reinsteigen, ‘ne Runde rumfahren – ganz so unkompliziert wie im Autohaus läuft‘s bei Euch ja dann doch nicht ab. Wie kommt der Interessent zu einer Probefahrt?

In der Regel macht der Kunde, oder potenzielle Kunde, eine Ausschreibung. Der Vertrieb fragt dann bei mir an, was wir an Vorführern so dahaben. Auf dem Hof stehen eigentlich immer schon drei bis vier Fahrzeuge bereit, X4, X2, eines mit Kran, eines mit Epsilon dran und auch eines mit Wasserstoffbrennstoffzellentechnologie. Die Fahrzeuge werden natürlich auch verkauft, aber dann kommen neue. Die meisten Wagen, die wir für Vorführungen bereithalten sind standardisiert. Aber das heißt natürlich nicht, dass wir nicht genau auf die Bedürfnisse der Kunden schauen. Von der Ausschreibung wissen wir schon ziemlich genau, was gebraucht wird, ob für Innenstadt oder Land, Wendigkeit, Zuladung und so weiter.
Und wenn unser Vertrieb vor Ort war, hat der ja auch schon gesehen, was der Kunde fährt – die Vorgängermodelle, welche Behälter, welche Fraktionen, welche Strecken. Passend dazu suchen wir das perfekte Fahrzeug aus.
Ein Beispiel: Neubaugebiete sind immer eng bebaut: Da ist der X4 H Ausbau 21,5 m3, kurzer Radstand mit Econic ideal, da hat man in engen Gegenden schon gewonnen! Bei der H Variante muss man natürlich ein wenig auf die Strecke schauen, wegen Brücken und anderen Höhenbeschränkungen.

Und dann?

Drehen wir ‘ne Runde. Nein im Ernst: In der Regel folgt dann ein einwöchiger Test vor Ort mit dem Fahrzeug der Wahl beziehungsweise dem am geeignetsten Fahrzeug. Das wird zum Kunden überführt – entweder per Spedition oder ich fahre es selbst. Montag nach Anreise ist Vorführung mit Geschäftsleitung, Sicherheitsbeauftragtem und Fahrern und ab Dienstag geht’s dann auf die Straße. Morgens sitze meistens noch ich hinter dem Steuer, besonders bei Spezialfahrzeugen, und danach dann die Fahrer vom Kunden. Ich bin natürlich weiter dabei, fahre auch auf dem Trittbrett mit den Ladern, von denen gibts ebenfalls Fragen, Anregungen und Wüsche. Wir schauen dann, was wir umsetzen können.

Was sind denn die Top-Drei Laderwünsche?

Beliebt und oft nachgefragt sind Handwascheinrichtung, Griffheizung und eine Flaschenhalterung.

Und wo wird gefahren?

Gefahren werden die ganz normalen Touren, auf denen der Wagen eingesetzt werden soll. Wir wollen ja zeigen, was er alles kann. Etwa Arbeit sparen, Kraftstoff sparen, die Arbeit komfortabler machen oder eine effektivere Tourenplanung ermöglichen. Dazu gibts einen Vorführbericht, den ich erstelle: Startzeit und Ende, Wasserstoff- oder Spritverbrauch, beförderte Tonnage und viele Details mehr. Den bekommt der Vertrieb für ein persönliches Gespräch, also die Nachbereitung, wo dann sozusagen das Fahrzeug für die Bestellung maßgeschneidert wird.
Wenn aber ein Wagen während der Vorführung schon so überzeugt, dass der Kunde sagt „Den will ich haben“, geht das auch klar. Das ist dann wirklich wie im Autohaus, da würde ja auch kein Verkäufer sagen: „Nee, den Wagen kriegste nicht!“

Wie wird man denn eigentlich Kommunalfahrzeug-Vorführer?

Technische Kundenbetreuung / Vorführungen heißt das bei uns offiziell … Soviel ich weiß, gibts da keinen festen Weg. Ich habe mich vor 20 Jahren auf eine Zeitungsannonce gemeldet, als klassischer Quereinsteiger. Nach zwei Wochen hieß es dann von dem damaligen Unternehmen: „Herzlich willkommen!“ Ich habe zu Beginn erst mal ein ganzes Jahr in der Produktion gearbeitet und alles kennengelernt, bevor ich auf den Fahrersitz gewechselt bin.

In 20 Jahren kommt man ja durchaus rum. Da gab es doch sicher auch ganz besondere Erlebnisse?

Ein megaatemberaubendes Erlebnis hatte ich mal bei einer Firma in Österreich, da habe ich einen Seitenlader vorgeführt. Mit dem sind wir hoch in die Berge gefahren, Ziel war ein Weingut, das in der Gegend berühmt für seine Brotzeit war. Man konnte sich einfach selbst bedienen und die aus so einem Fass rausnehmen. Wir also hoch in die Berge, mit Schneeketten – es hat geschneit und anschließend mussten wir den ganzen steilen Berg ja wieder runter. Mir ist das Herz wirklich in die Hose gerutscht, aber der Fahrer hat nur gelacht.
Und die Landschaft war schlicht wunderbar, das Bergpanorama und dann unser Seitenlader dazu und dieser steile Hang vor mir … Das vergesse ich nie! Hab‘ auch noch nie vorher Schneeketten aufgelegt bei ‘ner Vorführung. Wann hat man das schon mal …

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